Ein Auslandsaufenthalt war schon immer mein Traum und der ist dank dem Schüleraustausch zwischen NRW und Québec in Erfüllung gegangen. Ich habe drei Monate auf den Îles-de-la-Madelaine verbracht, einer kleinen Inselgruppe im Atlantischen Ozean die zu Kanada, genauer gesagt zu Québec, gehört. Dieser Austausch war eine der besten Erfahrungen in meinem Leben und ich hätte ihn mir kaum besser vorstellen können.
Von September bis November 2019 war meine Austauschschülerin aus Kanada in Deutschland. Wir hatten aber schon seit mehreren Monaten Kontakt und haben uns super verstanden. Im Januar 2020 bin ich dann nach Kanada geflogen. Auf einer Insel zu leben war für mich eine neue und wirklich tolle Erfahrung. Das Leben dort ist definitiv anders als hier, da es viel weniger Menschen gibt und fast alle einander kennen. Ich habe sehr viele neue Leute kennengelernt und viele Freundschaften geschlossen. Die Schule auf den Îles-de-la-Madelaine unterscheidet sich ziemlich von der in Deutschland. Beispielsweise spricht man dort die Lehrer mit Vornamen oder sogar Spitznamen an. Auch wenn der Unterricht auf Französisch war habe ich trotzdem daran teilgenommen und so auch natürlich meine Sprachkenntnisse verbessert. In meiner Schule gab es einige Fächer, die besonders viel Spaß gemacht haben, wie zum Beispiel Santé et Plein Air. In diesem Fach konnte ich viele neue Dinge wie Langlauf, Schneeschuh wandern oder Quinzies bauen ausprobieren. Das hat natürlich sehr viel Spaß gemacht. Außerdem hatte ich sogar die Möglichkeit Hockey zu spielen! Generell hat mir der Unterricht in Kanada sehr viel Spaß gemacht! Es gab auch viele zusätzliche Aktivitäten, wie eine „semaine des personnalités“ oder ein Hockeyspiel zwischen Lehrern und Schülern. Die Landschaft auf den Îles-de-la-Madelaine war atemberaubend schön. Von dem Haus meiner Austauschschülerin aus konnte man den Ozean sehen. Es gab viele Klippen und Strände. Im Sommer kann man sogar Klippenspringen gehen! Da es in Deutschland nicht allzu oft schneit war auch die Menge an Schnee etwas sehr Besonderes für mich. Wir mussten beispielsweise zweimal ein Auto aus dem Schnee befreien, auch wenn es kalt war, hat das trotzdem sehr viel Spaß gemacht.
Das Essen in Kanada hat mir auch sehr gut geschmeckt. Ich habe sehr oft „Poutine“ gegessen, das sind Pommes mit einer Soße und Käse. Ich und meine Austauschschülerin mögen diese Spezialität jedoch auch mit Honig oben drauf. Dank diesem Schüleraustausch konnte ich eine neue Esskultur entdecken und habe viele neue Rezepte kennengelernt, die ich nun natürlich auch in Deutschland zu bereiten kann. Der beste Teil eines solchen Austausches sind jedoch die Menschen, die man kennenlernt. Ich habe während meines Aufenthaltes in Québec Freunde fürs Leben gefunden. Zuerst hatte ich Angst, ich könnte Probleme mit der Sprache haben, doch diese Angst ist schnell verflogen. Alle waren super nett und selbst wenn ich mal etwas nicht verstanden habe, haben sie es einfach auf Englisch wiederholt. Ich habe sehr viele tolle Menschen kennengelernt und unglaublich viel Spaß gehabt. Auch jetzt habe ich noch mit meinen Freunden aus Kanada Kontakt und vermisse sie natürlich auch sehr. Ich hatte eigentlich kaum Heimweh während meiner Zeit in Québec, denn auch wenn ich mein Zuhause in Deutschland ab und zu vermisst habe, so habe ich trotzdem ein zweites Zuhause auf den Îles-de-la-Madelaine gefunden. Leider mussten wir ungefähr drei Wochen früher abreisen, da das Coronavirus ausgebrochen ist, somit konnte ich mich auch nicht von meinen Freunden verabschieden, deshalb war ist selbstverständlich auch sehr traurig. Trotzdem bin ich mir aber sicher, dass ich sobald wie möglich nochmal auf die Insel zurückkehren möchte, zum Beispiel irgendwann im Sommer.
Insgesamt kann so einen Austausch wirklich jedem empfehlen. Ich habe sehr viele tolle Menschen und Freunde fürs Leben getroffen, eine neue Kultur kennengelernt und meine Sprachkenntnisse verbessert. Aber vor allem habe ich ein zweites Zuhause gefunden!